Als Grund gegen neue Windenergieanlagen im Wald hören wir oft das Argument, dass man extrem viele Bäume für den Transport von Rotorblättern im Wald abholzen müsse, da diese sehr lang und unhandlich seien. Ein anderer beliebter Einwand ist, dass man die Fahrwege zusätzlich übermäßig verbreitern müsse. Es ist klar, dass ein Transport der Rotorblätter im Wald komplexer ist als auf freier Fläche. Die Ingenieure waren aber nicht untätig und haben sich inzwischen viele Gedanken gemacht, wie man diese Probleme geschickt vermeiden oder zumindest minimieren kann. Wir wollen in diesem Beitrag beleuchten, wie das in der Praxis aussieht.
Wichtiges Hilfsmittel der Profis: Bladelifter
Ein Bladelifter ist ein fernsteuerbarer Spezial-Schwerlasttransporter, der ein komplettes Rotorblatt aufnimmt und dieses bis zum Einsatzort in selbst schwierigstem Gelände transportieren kann. Der Clou bei diesem Spezialgerät ist, dass das Rotorblatt bis 60° aufgestellt transportiert werden kann. Das reduziert den Platzbedarf im Wald dramatisch, wenn es um Kurven geht.
Der lange Weg der Rotorblätter
In diesem Artikel zum unteren Videobeitrag beschreiben die Tagesthemen, wie Rotorblätter über steile, unbefestigte und kurvige Waldwege auf eine Bergkuppe transportiert werden können. Selbst unerwartete Probleme aufgrund aufgeweichtem Weg konnten gelöst werden wie im Artikel beschrieben.
Quelle: https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesthemen/video-1278384.html
Windrad-Bau: Unterwegs mit Schwertransport
Der folgende ZDF Beitrag zeigt wie die Herausforderungen einer Windradbaustelle im Schwarzwald gemeistert wurden.
Bladelifter im Einsatz
Im folgenden Videobeitrag wird ein Bladelifter in Aktion gezeigt. „Bladelifter werden angeschafft, um auch die Rotorblätter der neuesten Anlagengenerationen sicher durch schwieriges Gelände mit engen Kurvenradien und geringen Lichtraumprofilen zu den Windkraftbaustellen transportieren zu können.“
Die folgenden 2 Bilder sollen exemplarisch an einem 70 m Rotorblatt veranschaulichen, wie sehr man mit einem Anstellwinkel von 60° die effektive Länge des Transports reduzieren kann, sodass auch sehr kleine Kurvenradien befahren werden können. Das bedeutet, dass Waldwege, die für den Holztransport geeignet sind, in der Regel auch ohne große Veränderungen für den Rotorblatttransport genutzt werden können.
Reale Waldweg-Beispiele
Linkes Bild: Typischer Waldweg im BB-14 Gebiet
Rechtes Bild: Für den Windradtransport genutzter Waldweg im Windpark Geisberg (auf dem Foto hinten in Verlängerung des Weges und rechts oben hinter den Bäumen zwei Windräder erkennbar)
Anmerkung: Beim Bau des Windparks Geisberg wurde kein Bladelifter genutzt, da die Waldwege mit gewöhnlichen Schwertransportern befahren werden konnten (siehe https://www.windpark-geisberg.de/userfiles/gallery/01/galerie01_15.jpg )
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