Willkommen auf den Internetseiten von Windkraft Böblingen oder auch WindkraftBB. Sie finden hier Informationen zur Windenergienutzung mit dem besonderen Augenmerk auf den Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg.
In unserer Faktensammlung greifen wir Themen auf, die aktuell diskutiert werden, oder es sind Themen die von Windkraftgegnern falsch oder gezielt ungenau dargestellt werden. Wir versuchen unsere Beiträge allgemeinverständlich darzustellen und aufzuklären. Wenn Sie mehr über uns wissen wollen, schauen sie auch hier vorbei: Über WindkraftBB 💨
Aktuelles
-
Für Bildnachweise bitte auf das Bild klicken
Offene Briefe
In den letzten Wochen schrieben die Bürgermeister von Holzgerlingen und Böblingen in den jeweiligen Amtsblättern einen offenen Brief zum geplanten Windenergie Planungsgebiet BB-14.
Kernbotschaften
- Holzgerlingen: Der Bürgermeister von Holzgerlingen, Ioannis Delakos, bekräftigt die Notwendigkeit einer Energiewende und die Weiterverfolgung des Windparkprojekts BB-14. Er betont, dass es sich bei der aktuellen Entscheidung des Gemeinderats nicht um eine endgültige Zusage handelt, sondern um das Einleiten von Vertragsverhandlungen zur Nutzung kommunaler Flächen. Trotz des Rückzugs von Böblingen hält Holzgerlingen an der Weiterverfolgung des Projekts fest.
- Böblingen: Der Oberbürgermeister von Böblingen, Dr. Stefan Belz, teilt mit, dass der Gemeinderat die Entscheidung über die Beteiligung an den Vertragsverhandlungen zum Windpark BB-14 vertagt hat. Hintergrund ist die noch ausstehende Entscheidung des Regionalverbands Stuttgart (VRS) über die Ausweisung von BB-14 als Vorranggebiet. Böblingen nimmt nun erst einmal nur die Rolle des „Zuschauers“ ein.
„Wir sehen es in unserer Verantwortung, jetzt in die nächste Phase zu gehen, um eine belastbare Entscheidungsgrundlage zu schaffen, anstatt einer unbequemen Entscheidung auszuweichen.“
— Delakos„Im neuen Jahr werden wir uns im Gemeinderat zum weiteren Vorgehen beraten. Denn wir müssen aus der Rolle des „Zuschauers“ wieder zurück in eine Rolle der Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitsprache kommen.“
— BelzWesentliche Informationen
- Kontroverse Diskussionen: Beide Briefe weisen auf kontroverse Diskussionen und Druckausübung bei den Gemeinderatsentscheidungen hin und betonen die Wichtigkeit einer sachlichen und respektvollen Debatte.
- Umweltaspekte: Holzgerlingen betont die Berücksichtigung von Naturschutzbelangen, insbesondere den Schutz des Kiebitz-Bruthabitats. Die interkommunale Vergabegruppe plant eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung. Zudem wird die Stellungnahme des NABU erwähnt, der die Fläche BB-14 als nutzbar einschätzt.
- Regionale Zusammenarbeit: Trotz der abweichenden Entscheidungen in Holzgerlingen und Böblingen soll eine gemeinsame Lösung weiterhin angestrebt werden. Holzgerlingen ist bereit, den Weg auch ohne Böblingen weiterzugehen, betont aber weiterhin die Vorteile einer Zusammenarbeit.
- Verzögerung: Böblingen hat die Vertragsverhandlungen vertagt, weil sie den Entscheid des VRS vorab abwarten wollen, der frühestens im Frühjahr 2025 erwartet wird.
„Die Energiewende erfordert ein klares Bekenntnis und den Mut, notwendige Veränderungen anzugehen.“
— DelakosErneuerbare Energien
- Technologische Aspekte: Beide Briefe betonen die wichtige Rolle erneuerbarer Energien im Zuge der Energiewende und auch die Notwendigkeit, Speichertechnologien zu nutzen, um die wetterbedingten Schwankungen auszugleichen und die Energieunabhängigkeit zu stärken.
„Einmal errichtet, generieren erneuerbare Energien Wertschöpfung innerhalb Deutschlands, und es fließen keine Devisen an Drittstaaten.“
— DelakosZukünftige Auswirkungen
- Gemeinschaftslösung: Delakos unterstreicht die Wichtigkeit einer gemeinsamen, effizienten und nachhaltigen Lösung. Es wird betont, dass die Kommunen auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit setzen, um das Projekt voranzutreiben.
- Entscheidungsgrundlage: Beide Briefe stellen klar, dass die Entscheidung auf Fakten basieren muss und ökologische und ökonomische Belange berücksichtigt werden sollen.
- Beitrag zur Energiewende: Die Briefe zeigen den Willen, einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten und die Abhängigkeit der Komunen von fossilen Brennstoffen und Drittstaaten zu verringern.
„Die junge Generation fordert uns zu Recht auf, mutig und verantwortungsbewusst zu handeln, um die Klimaziele zu erreichen und damit die Lebensgrundlage auch für nachfolgende Generationen zu bewahren“
— DelakosRelevante Infos zum Thema auf unserer Seite
- Warum Windkraft im und für den Wald nötig ist
- Ein Windrad hat einen sehr hohen Ertrag auf kleiner Fläche
- Fledermaus-Schutz
- Kein Waldbrand durch Windräder
- Von Windrad-Wut zu Rotorblatt-Romantik
- Faktencheck zum Ertrag und der Vergütung von Windkraftanlagen
Quellen
Erstellt am
-
Für Bildnachweise bitte auf das Bild klicken
Warum Windkraft im und für den Wald nötig ist
Die Diskussion über Windkraft im Wald wird oft kritisch geführt. Doch auch Windräder im Wald können eine sinnvolle Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sein. Förster Winfried Seitz, verantwortlich für die als Vorranggebiet BB-07 im Spitalwald in Kuppingen/Haslach ausgewiesenen Waldflächen, meint, dass der Wald „mit Windrädern besser zurechtkommt als mit dem Klimawandel.“
1. Windkraft schützt vor den Folgen des Klimawandels und unterstützt die Energiewende
Der Klimawandel setzt den Wäldern massiv zu, mit zunehmenden Stürmen und Dürreperioden. An einigen Standorten z.B. zum Teil auch im Spitalwald in Kuppingen/Haslach haben die Bäume ohnehin keine Überlebenschancen. Die Windkraftanlagen bieten hier nicht nur eine Möglichkeit zur CO2-Reduktion, sondern stabilisieren die Waldflächen langfristig und schützen sie vor weiteren Schäden. Förster Seitz betont: „Wenn wir den Wald schützen wollen, müssen wir gegen den Klimawandel vorgehen.“ Die Windkraft leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Waldschutz.
2. Geringer Eingriff in den Wald und nachhaltige Nutzung der Flächen
Für den Aufbau der Windräder sollen im Spitalwald in Kuppingen/Haslach bestehende, geschotterte Waldwegen genutzt werden, die auch für Holzabfuhr von 40-Tonnern bereits befahren werden. Es ist lediglich eine geringe Verbreiterung der Wege um 1 Meter erforderlich. 1000 bis 2000 Festmeter Holz müssen für 7 Windräder gefällt werden – das sind nur 15-20 % der jährlichen Holzernte im betroffenen Spitalwald. Der Förster könnte diese Menge also nach eigener Aussage leicht an anderen Stellen des Waldes sparen. Es würde kein Baum mehr gefällt, also sowieso jedes Jahr! Die nachwachsende Holzmenge beträgt jährlich 14.000 Festmeter.
Durch den Spitalwald führt eine laute Landstraße, die den Wald 7 ha gekostet hat – das Doppelte an Fläche, das 7 Windräder beanspruchen würden.3. Naturschutz
Die Windkraftprojekte müssen unter Berücksichtigung von Naturschutzkriterien geplant werden. Sollten Bedenken bezüglich des Lebensraums von Tieren oder Pflanzen auftreten, können die Standorte angepasst werden. Beispielhaft ist der Vorschlag des Försters Winfried Seitz: er schlägt das Verschieben eines Standorts mit einem erfolgreichen Totholzkonzept vor, um den Naturschutz zu wahren – und trifft auf Zustimmung der Verwaltung.
Fazit
Der Eingriff in die Natur ist auch im Wald grundsätzlich vertretbar, und die Windkraft hilft, den Wald vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, während sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet.
Quellen
- Gäubote 25.11.2024 „Viel Transparenz statt Geheimniskrämerei“ (Karlheinz Reichert)
- Kreiszeitung Böblingen, 24.11.2024: https://www.krzbb.de/inhalt.rundgang-zu-geplanten-windraedern-bei-herrenberg-foerster-wald-kommt-mit-windraedern-besser-zurecht-als-mit-klimawandel.1b2222c8-6934-4b70-947f-8e1b8a4aacf4.html
Anmerkung 23.12.2024:
Im Vorranggebiet BB-07 speziell gilt es neben dem Aspekt, wie der Wald die Windkraft verkraftet, auch zu bedenken, wie und ob der Artenschutz hinreichend berücksichtigt werden könnte. Vor allem Auswirkungen auf die Vogelflugkorridore müssen bedacht und abgewogen werden. Diesen Aspekt zu bewerten, ist Aufgabe des Regionalverbandes. Die Naturschutzverbände haben eine gemeinsame Stellungnahme verfasst, die dem Regionalverband Stuttgart vorliegt und deren Berücksichtigung abzuwarten bleibt.Erstellt am
-
Für Bildnachweise bitte auf das Bild klicken
WindkraftBB Stellungnahme zu BB-14
Der nachfolgende Text wurde am 17. November 2024 an die Gemeinderäte und Bürgermeister der drei Kommunen Ehningen, Holzgerlingen und Böblingen elektronisch versendet.
Stellungnahme zur Abstimmung über die Teilnahme am interkommunalen Windpark BB-14
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rosengrün,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Delakos,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Belz,
sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte,
„Wir stehen am Rande einer unumkehrbaren Klimakatastrophe. Dies ist zweifellos ein globaler Notfall.“ Mit diesen Worten beginnt der am 8. Oktober veröffentlichte „The 2024 State of the Climate Report“, verfasst von führenden Expertinnen und Experten ihrer Forschungsgebiete.
In den kommenden Sitzungswochen haben Sie die Möglichkeit, eine Entscheidung zu treffen, die weit über unsere drei Kommunen hinaus Wirkung zeigt. Mit Ihrer Stimme für den Windpark BB-14 stärken Sie die regionale Energieversorgung erheblich und übernehmen Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft.
Aus unserer Sicht sind folgende Hauptargumente für BB-14 wichtig und bei der Entscheidung im Hinterkopf zu behalten:- Hoher Ertrag: 6 Windräder können jährlich ca. 84 GWh klimafreundlichen Strom erzeugen (7MW je Windrad, 2000 Volllaststunden).
- Geringer Flächenbedarf: Ein Windrad benötigt dauerhaft lediglich etwa 0,5 Hektar Fläche und temporär weitere 0,5 Hektar für Bau und Transport.
- Regionale Vorteile: Strom „von hier, für hier“ stärkt die Unabhängigkeit, schafft regionale Wertschöpfung und hält die Kontrolle durch kommunale Akteure wie die Stadtwerke Böblingen in öffentlicher Hand.
- Standortattraktivität: Unternehmen, die zukunftsweisende Produkte und Technologien herstellen, wie z.B. der Batteriehersteller CATL wählten gezielt Regionen in Nord- und Ostdeutschland, die Zugang zu Strom aus erneuerbaren, lokal erzeugten Quellen bieten.
Eine deutliche Mehrheit in Deutschland befürwortet den Ausbau der Windkraft. Nutzen Sie Ihre Stimme in den kommenden Sitzungswochen und stimmen Sie für ein klimafreundliches und zukunftsfähiges Ehningen, Holzgerlingen und Böblingen.
Mit freundlichen Grüßen,
für WindkraftBB:
Marieke Niemann (Böblingen), Christoph Hipp (Böblingen), Elisabeth Fellmann (Nufringen)
https://windkraftbb.de
Erstellt am
-
Für Bildnachweise bitte auf das Bild klicken
Visualisierungskarte BB-14
Das Windenergie Planungsgebiet BB-14 hat am 24. September 2024 eine offizielle Visualisierungskarte von möglichen Windkraftstandorten veröffentlicht. Man kann in einer interaktiven Karte, an 7 verschiedenen Standorten, rund um das BB-14 Gebiet einen Eindruck gewinnen, wie die Anlagen optisch wirken: https://www.windenergie-bb14.de/vorhaben-visualisierungskarte (bitte auf der Zielseite runterscrollen um die interaktive Karte zu sehen)
Für die Simulation der Standorte wurden 6 sehr große Windräder vom Typ Vestas V172-7.2MW verwendet: Nabenhöhe ~200 m, Flügelspitze bis Erdboden ~285 m.
Diese Anlagen sind momentan die größten, die man überhaupt einsetzen kann. Sie eignen sich für den Einsatz in mittel- bis schwachwindigen Standortregionen.
Erstellt am